02.05.2020 – Andacht zur heutigen Losung

„Verwirf mich nicht von deinem Angesicht, und nimm deinen heiligen Geist nicht von mir.“ (Psalm 51,13)

Da hat einer etwas Schlimmes gemacht. ob es andere wissen, ist nicht klar, aber das eigene Gewissen lässt ihn nicht zur Ruhe kommen. Gegenüber Gott ist er schuldig geworden, sagt der Beter des 51. Psalms.

Darin dann der Vers, der die heutige Tageslosung geworden ist. Eine große Angst spricht aus ihm. Gott könnte einen ablehnen, verwerfen. Dabei bin ich doch von Gott angenommen. oder um es mit dem Alten Testament zu sagen, ich gehöre zu Gottes Volk, mit dem Gott auf ewig einen Bund geschlossen hat. Wie kann es dann zu solchen Worten kommen? Wie entsteht so eine Angst?

Ich glaube, nicht immer glaubt man dem eigenen Glauben. Auch wenn ich vom Kopf her weiß, dass ich von Gott angenommen bin, ich fühle mich fern von ihm. So bitte ich, dass Gott sich nicht noch weiter von mir entfernt, sondern sich wieder zu mir wendet. (Vor allem, wenn ich ein schlechtes Gewissen habe, wie beim Psalmbeter.)

Das Gute, das Besondere an diesem Vers: „Nimm deinen Heiligen Geist nicht von mir.“ Gott ist immer noch da, sein Geist ist beim Beter. 

Es ist nur diese Angst, dass Gott sich entfernt. Noch ist es gar nicht so weit. Noch ist das Angesicht Gottes dem Beter zugewandt. 

Es würde ihm nicht helfen ihm zu sagen: „Gott wird sich nicht von dir abwenden.“ Manchmal erreichen Aufmunterungen einen nicht. Dann ist es gut, ein Gebet wie Psalm 51 zu kennen. Denn die Psalmen zeigen, wie wir sprechen können, wenn wir Gott das Herz öffnen. 

Wenn Sie also ein wenig freie Zeit haben, stöbern Sie doch in den Psalmen herum. Es gibt dort viel zu entdecken.