27.04.2020 – Video + Predigt vom 26.04.2020

Unser gestriger Drive-in-Gottesdienst aus der Luft betrachtet – ein eineinhalbminütiger Zusammenschnitt:

Hier noch einmal zum Nachlesen – Pfarrerin Virág Magyars gestrige Predigt beim P+R-Gottesdienst in Neuhaus:

1. Petrus 2, 21b-25 (Hoffnung für Alle)
„Auch Christus hat ja für euch gelitten, und er hat euch ein Beispiel gegeben, dem ihr folgen sollt. 22 Er hat sein Leben lang keine Sünde getan; nie kam ein betrügerisches Wort über seine Lippen. 23 Beschimpfungen ertrug er, ohne mit Vergeltung zu drohen, gegen Misshandlungen wehrte er sich nicht; lieber vertraute er sein Leben Gott an, der ein gerechter Richter ist. 24 Christus hat unsere Sünden auf sich genommen und sie am eigenen Leib zum Kreuz hinaufgetragen. Das bedeutet, dass wir für die Sünde tot sind und jetzt leben können, wie es Gott gefällt. Durch seine Wunden hat Christus euch geheilt. 25 Früher seid ihr herumgeirrt wie Schafe, die sich verlaufen hatten. Aber jetzt seid ihr zu eurem Hirten zurückgekehrt, zu Christus, der euch auf den rechten Weg führt und schützt.“


Liebe Geschwister!
Der gute Hirte
Das Bild des guten Hirten ist uns vertraut. Ein Hirte tut alles für seine Schafe: sucht für sie die besten Weiden, kümmert sich um ihr Wohlergehen, beschützt sie unter Einsatz seines Lebens vor Feinden.
Der Hirte geht mit den Schafen; Unannehmlichkeiten und Gefahren können ihn nicht davon abhalten, für seine Herde zu sorgen.
Jesus hat sich selbst als den guten Hirten bezeichnet. Der gute Hirte tut alles für seine Schafe, hat Teil an ihrem Leben.
Gelitten – Karfreitag
Wenn wir heute hören, dass Christus für uns gelitten hat, sein Leben für uns eingesetzt hat, dann wissen wir: er hat das aus Liebe zu uns getan.
Auch, wenn wir Karfreitag dieses Jahr gar nicht miteinander feiern konnten, und auch, wenn wir diesen Tag nicht mehr als Feiertag für uns Evangelische feiern dürfen, bleibt es für uns am Allerwichtigsten: Jesus hat für uns sein Leben gegeben und die Sünde und den Tod besiegt.
Wenn wir Karfreitag sagen, dann denken wir daran, dass Jesus alles auf sich genommen hat, damit er uns die Liebe und die Gnade Gottes zeigt. Wegen Jesus wissen wir: Gott ist bei uns, egal was.
Ob es jetzt die Einsamkeit wegen der Einschränkungen ist, die Sorge um die Gesundheit, über die Zukunft, um den Job und all dies: Jesus hat uns versprochen, dass er bei uns bleibt, uns hilft.
„Durch seine Wunden hat euch Christus geheilt“ – so fasst es der Petrusbrief zusammen. Jesus ist für uns die schweren Wege gegangen und hat sich nichts erspart. Und er hat den Tod, die Hoffnungslosigkeit, die Angst besiegt! Er versteht, worum es uns geht, wenn wir ihn um Hilfe bitten.
Gott vertrauen
Viele sagen, es wird sich viel verändern – es hat sich ja schon viel verändert… Es ist Unsicherheit da. Was bringt die Zukunft?
Ich glaube, wir müssen uns von der Vorstellung verabschieden, wir hätten alles im Griff. Es ist nicht so, als könnten wir unser Leben selber kontrollieren, alles genau planen – und dann würde es auch so…
Ein kleiner Virus – mit den Augen nicht mal sichtbar – lehrt uns, dass wir nicht Herren aller Dinge sind. Wir lernen gerade, dass unser Leben zerbrechlich ist. Die Welt, wie wir sie uns eingerichtet haben, kann nur schwer, wenn überhaupt bestehen.
Es ist eine fast vergessene und wieder neu entdeckte Erfahrung: wir sind angewiesen. Wir sind angewiesen auf Masken und medizinische Versorgung, manche von uns auf Menschen, die sich um sie sorgen, damit sie gesund bleiben. Wir sind auch darauf angewiesen, dass Arbeitsplätze erhalten bleiben und dass das Leben bald wieder offener wird. Wir sind auch aufeinander angewiesen: auf ein gemeinsames Kaffeetrinken, eine Hand, die uns gegeben wird, eine Umarmung…
Gott sei Dank, können wir jetzt wenigstens in diesem Gottesdienst etwas näher zusammenrücken.
Wie soll es werden? Ich glaube, es hilft uns nicht, so zu tun, als könnte unser Leben genau so weitergehen, wie vorher. Wie es genau wird, wissen wir allerdings noch nicht.
Jesus hat uns ein Beispiel gegeben: Wenn wir uns Gott anvertrauen, wird es gut mit uns werden.
Auch, wenn es zunächst nicht so aussieht… Auch, wenn wir Sorgen und Angst haben. Gott ist größer.
Er wird uns nicht von der Seite weichen. „Der dich behütet, schläft nicht.“
Früher seid ihr herumgeirrt wie Schafe, die sich verlaufen hatten. Aber jetzt seid ihr zu eurem Hirten zurückgekehrt, zu Christus, der euch auf den rechten Weg führt und schützt.- so haben wir gelesen. Ich glaube, das hat ganz viel mit unserer momentanen Situation zu tun. Wir waren als Gesellschaft, und vielleicht auch als Einzelne, in vielerlei Hinsicht auf Umwegen – wir haben uns verlaufen.
Jetzt haben wir die Chance, unsere Prioritäten neu zu ordnen – wir können neu darüber nachdenken, was uns wirklich wichtig ist.
Wenn wir immer wieder zu Jesus Christus zurückkehren, dann werden wir einen guten Weg finden. Uns ist Segen verheißen. Amen.


Es gilt das gesprochene Wort.
©Virág Magyar