Wem vertrauen?
Wem vertraue ich mich an?
Es gibt Menschen, denen kann ich mich anvertrauen. Wenn ich schlau bin, tue ich das auch.
Natürlich, wie die Kinder im Religionsunterricht könnte man meinen, wenn ich diese Frage stelle, wäre „Gott“ die richtige Antwort. So einfach ist es nicht.
Gott ist ja nicht „da“ wie einer, der mir gegenübersitzt. Und er antwortet nicht wie so jemand. Frustrierend genug: Oft lässt er mich meine Klagen aus der Seele leerlaufen und das war es dann… Und auch Dank und Lob ernten kein Lächeln oder Kopfnicken.
Sich Gott im Gebet anvertrauen – da kann ich mir einiges von der Seele reden.
Es klärt eigene Gedanken. Das ist ein Effekt, der recht profan klingt – und das auch sein darf.
Und wie ist das mit der Antwort aufs Gebet? Manche Geistesblitze verdienen es überprüft zu werden. Es wäre mir aber zu billig und zu kurz gedacht, sie schon als Antwort zu sehen. Nein, sie lässt oft genug auf sich warten. Geschieht eher indirekt. Irgendwann kann etwas geschehen und es ist die Antwort.
Und wenn die Antwort ausbleibt, bleibt sie aus. In der Zwischenzeit beginnt eigenes Denken. Und vielleicht auch Weiterbeten. In der Zwischenzeit finde ich vielleicht auch Menschen, denen ich mich anvertrauen kann. Wenn ich schlau bin, tue ich das auch.