Jesus geht nach Jerusalem. Damit, was ihn dort erwartet, wird er seine Aufgabe hier auf Erden vollenden. Der Weg dorthin ist aber kein gewöhnlicher. Er ist mit Zeichen und Wundern gesäumt. Es ist ein langer Weg, den er mit den Jüngern zusammen hinter sich bringen muss -von Galiläa nach Jerusalem sind es ungefähr 150 km auf dem kürzesten Weg. Jesus bleibt aber häufig stehen, macht Umwege; Leute halten ihn auf, stellen ihm Fragen, bitten um seine Hilfe. So zum Beispiel der Wassersüchtige. Jesus heilt ihn – am Sabbat! Die Pharisäer ereifern sich darüber: schließlich darf man an einem Sabbat nicht arbeiten! Jesus stellt Ihnen eine knifflige Frage: „Was sagt das Gesetz des Mose, darf man an einem Sabbat ein Tier retten, das in den Brunnen gefallen ist?“ Die Pharisäer antworten ganz selbstbewusst: „Ja, natürlich!“ Wir kennen alle die Antwort, die Jesus gibt: „Ist dem Kranken nicht sein Leben gerettet, wenn er geheilt wird?“ Darauf können die Pharisäer nichts sagen. Ein Umdenken ist gefragt. Wie auch bei dem nächsten, den Jesus trifft: Zachäus. Auch einer, der bisher alle seine Energie und alle List dafür verwandt hat, reich zu werden. Er muss feststellen, dass dieser Reichtum ihn nicht glücklich macht, nicht erfüllt. Zachäus denkt um. Er gibt allen, die er betrogen hat, ein Vielfaches zurück. Also ist es bei diesem Weg nach Jerusalem so, dass Jesus am Leben der Menschen, die ihn treffen, etwas verändert. In dieser Passionszeit hat sich auch viel in unserem Leben verändert: nicht nur die äußerlichen Dinge, dass wir nicht alles unternehmen können, was wir gerne tun würden, sondern auch, dass wir in dieser Zeit die Chance haben, uns zu überlegen, was wirklich wichtig ist. Vielleicht begegnen wir Jesus in dieser Zeit auf eine intensivere Art und Weise, als wir sonst tun würden. Manches wird sich verändern. Manches werden wir aus dieser Zeit als Erkenntnis, als Bereicherung mitnehmen. Ich wünsche uns allen, dass wir erleben, wie Jesus uns in den kniffligen Fragen unseres Lebens einen guten Weg führt.