DER ESEL
Ich denke an das Tier, das die Jünger ausborgen, damit Jesus nach Jerusalem einziehen kann. Stellen Sie sich vor, jemand käme auf Ihren Hof gelaufen, und würde Ihr Auto starten! Sie würden natürlich hinlaufen und ganz empört „Was tun Sie denn da?“ rufen. Ob Ihnen die Antwort „Der Herr braucht sie.“ gefallen würde, sei dahingestellt. Über den Eigentümer des Esels in der Palmsonntagsgeschichte erfahren wir nicht, wie er darüber dachte, nur dass Jesus sein Tier bekommen hat.
So konnte Jesus nach Jerusalem einziehen, als der Friedenskönig. Er war ganz der Gegensatz von den „großen Herrn“, von den Königen und Heeresführern, die das Volk sonst so kannte; seien es römische oder jüdische Herrschaften. Und anders als bei diesen, war das Jubeln des Volkes nicht bestellt sondern echt.
Als Zeichen für das ganz andere war der Esel da. Ich glaube, dem Eigentümer ist es nicht leicht gefallen, sein Tier herzugeben – und doch hat er es getan. Jesus hat ihn und sein großzügiges Herz an dieser Stelle gebraucht.
Ich frage mich manchmal, ob wir auch so einen „Esel“ haben, den Jesus manchmal bräuchte. Ich denke dabei nicht unbedingt an das Auto, sondern an Sachen, die in einer gewissen Situation nur wir machen können.