Dreieinhalb Tage lang war das Neuhauser Hügelland verregnet – pünktlich zur Langen Nacht der Kirchen präsentierte sich Neuhaus frisch gewaschen, bei bestem Wetter und angenehmen Temperaturen. Im Burgenland nahmen an der Langen Nacht der Kirchen außer Neuhaus noch weitere 17 Pfarrgemeinden teil.
„Am Tag sendet der Herr seine Güte und in der Nacht ist sein Lied bei mir.“ Psalm 42,9 – Motivspruch der Langen Nacht der Kirchen 2022
Erster Veranstaltungsort: die katholische Pfarrkirche zum Hl. Stephan König von Ungarn, wo uns Kurator Franz Hafner und sein Team auf das Herzlichste willkommen hießen und mit einem kühlen Getränk für Einstimmung, Erfrischung und Wohlfühleffekte sorgte. In der Kirche selbst stellte der Singkreis laut hörbar unter Beweis, dass alle Stimmen unbeschadet die Corona-Zwangspause überstanden haben. Mit drei Musikstücken an der romantischen Orgel zog Diözesankantor Christiaan van der Woestijne das Publikum in seinen Bann. Wussten Sie, dass diese Orgel – im Gegensatz zur evangelischen – über eine „biblische Stimme“ verfügt? Unter den begeisterten Zuhörern zu sehen die Organistenkollegen Othmar Neubauer und Elisabeth Ertl. Weiter ging’s in die evangelische Kirche, gleich hinauf auf die Empore, wo wir in einem amüsant-lockeren Vortrag Christiaan van de Woestijnes viel Hintergrundinformation zu unserer – barocken – Orgel, die ebenso wie die katholische Orgel aus dem Hause Rieger, Budapest, stammt – erhielten. Und natürlich stellte der Diözesankantor auch hier sein virtuoses Können unter Beweis – schade, dass nicht mehr Zeit war, zugehört hätten wir ihm gerne noch sehr viel länger! Eine Einladung zu einem Orgelkonzert in Neuhaus scheint ein Gebot der Stunde zu sein…
Dann stand unserem Aufstieg nichts mehr im Wege…mit Taschenlampen und Fackeln bewehrt, ging es Richtung Burgruine, wo uns Erna Eichmann mit Ziehharmonikaklängen erwartete und Martin Wolf vom Historischen Verein Neuhauser Hügelland einen historischen Abriss zur Geburtsstunde – es waren viele Jahre – der beiden Neuhauser Kirchen vortrug. Vor dem Abstieg sangen wir noch alle „Wahre Freundschaft soll nicht wanken“ – ziemlich textsicher, über drei Strophen!
Angekommen (ohne Umwege, ohne Unfälle) auf dem evangelischen Kirchplatz, bot der Singkreis noch ein Lied dar, ehe der offizielle Teil der „Langen Nacht der Kirche“ mit einem Psalmgebet und Segen zu Ende ging und die Teilnehmer sich im festlich herausgeputzten Gemeindesaal laben konnten. Erzählen hatten wir uns viel, erst gegen ein Uhr wurden die letzten Lichter ausgemacht…
Einhelliger Tenor: Die Zahl der ökumenischen Veranstaltungen sollten wir unbedingt vergrößern. Die diesmalige Zusammenarbeit war hervorragend und wir haben das Gefühl, uns ein großes Stück nähergekommen zu sein. Danke an alle, die dazu beigetragen haben! Es war ein Fest.
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