19.04.2020 – Andacht zum Wochenspruch

„Gelobt sei Gott, der Vater unseres Herrn Jesus Christus, der uns nach seiner großen Barmherzigkeit wiedergeboren hat zu einer lebendigen Hoffnung durch die Auferstehung Jesu Christi von den Toten.“ (1. Petrus 1,3)

„Gelobt sei Gott.“ Damit fängt es an. Und danach hören wir von Gottes großer Barmherzigkeit. Ein guter Anfang. Wir loben Gott, denn er ist barmherzig. Er ist für uns. Ist auf unserer Seite. Er hat uns neu geboren. Er schenkt uns neues Leben.

Wie die neugeborenen Säuglinge, so heißt dieser Sonntag. Auf Latein: „Quasimodo geniti“. Das ist ein sehr alter Name, und seit langer Zeit ist das der Sonntag, bei dem die Christen sich an die Taufe erinnern.
Die Taufe macht das Leben neu. So, wie Wasser einen säubert. Und Gott macht das.

Die meisten von uns wurden als Säuglinge getauft. Dass Gott das Leben neu macht, ist dann hoffentlich eine Erfahrung, die später geschieht und einem erinnerlich ist. Ich werde erneuert, ich kann neu anfangen; das sind dann Sätze, die dorthin gehören. Ich fühle mich wie neu geboren, solch einen Satz gehört dann zu einer kleinen Analogie, dass mich ein Bad oder neue Kleidung wieder frisch, froh und lebendig macht.

Das neue, von Gott geschenkte Leben ist verbunden mit der Hoffnung auf ewiges Leben. Eine Perspektive über den Horizont unserer Erfahrungen hinaus. Viele tun sich heute damit schwer, weil „ewiges Leben“ jenseits der messbaren und berechenbaren Welt liegt. Zur Zeit des Neuen Testaments hat man sich leichter damit getan, an den weiten Horizont der Ewigkeit zu glauben. Doch auch damals brauchte man große und kleine Analogien, damit wir es auch schon jetzt im Diesseits annehmen können.

Denn die „kleine Auferstehung“ folgte auf die große: Aus einer Schar verängstigter Leute wurde die erste Gemeinde, die von Gottes Geist erfüllt war. Der Auferstandene war bei ihnen und sprach zu ihnen.

Wie kann das bei mir ankommen? Wo und wie wurde mein Leben neu? Was ist meine Hoffnung – auch schon in diesem Leben? Das sind Fragen, die sich lohnen. Was wäre deine Antwort?