„Der Gerechte erkennt die Sache der Armen. “ (Sprüche 29,7)
Nicht immer haben die Armen Recht. Das wäre zu einfach. Aber wenn sie im Recht sind, können sie es oft nicht durchsetzen. Das war vor über zweitausend Jahren noch deutlicher als heute, wo die Justiz bei uns als eigene und unabhängige Staatsgewalt angesehen wird. Damals galten Richter oft als käuflich.
Und weil die Armen eher um ihr Recht gebracht werden als die Wohlhabenden, sollen die Gerechten (also die, die Gottes Willen für die Welt tun wollen) darauf achten.
Es ist nur folgerichtig, dass Jesus Christus in Gestalt der Armen (Hungernden, Heimatlosen, Entrechteten) zu finden ist, wie der Evangelist Matthäus erzählt (Kapitel 25).
Gott sieht auf die Geringen. Er sieht auch auf dich und mich. Aber wer nicht zu den Armen gehört, schaut nach Gottes Willen nicht an ihnen vorbei, sondern achtet auf sie und ihre Not. Da geht es einfach um den Blick, mit dem wir auf unsere Mitmenschen schauen.