„GOTT wird abwischen alle Tränen von ihren Augen, und der Tod wird nicht mehr sein, noch Leid noch Geschrei noch Schmerz wird mehr sein; denn das Erste ist vergangen.“ Diese gewaltige Vision aus dem letzten Buch der Bibel prägt den letzten Sonntag des Kirchenjahres. Der Blick geht hinaus über die Zeit hin zu Gottes Ewigkeit.
Mit diesem Predigttext aus der Offenbarung, Kapitel 21, feierte Pfarrer i.R. Jörg Wilkesmann mit der Gemeinde in Neuhaus den Ewigkeitssonntag, früher auch Totensonntag genannt. Dieser wurde musikalisch vom Chor „Mühlgraben plus“ mitgestaltet. Mit dem Entzünden einer Kerze für jedes im ablaufenden Kirchenjahr verstorbene Gemeindeglied wurde dessen gedacht.
In Neuhaus brannten heuer neunzehn Kerzen für
Johanna ZIEGER – Josef SOMMER – Hermann REBENEK sen. – Alfred ZIEGER – Anna KLIMEK – Theresia KÖGL – Reinhold KERN – Josefa REBENEK – Herta MÜLLER – Edith SCHMIDT – Günther GILLY – Emma SCHAFFER – Franz MARITSCH – Carol REPP – Erna STACHERL – Walter MÜLLER – Helga GRANITZ – Aloisia ZIEGER – Roswitha LUDWIG
Besonders berührend war, als sich die Gemeinde zum Postludium – Erna Eichmann spielte auf der Harmonika „Tränen lügen nicht“ – im Gedenken an die Verstorbenen erhob.
Im Anschluss an den Gottesdienst wurden auf dem Kirchplatz die von der Frauengruppe gefertigten Adventkränze verkauft.
Lesen Sie, was Bischof Mag. Michael CHALUPKA zum Ewigkeitssonntag geschrieben hat:
„Niemand ist eine Insel. Aber jeder ist eine Welt. Mit jedem Leben, das zu Ende geht, geht eine Welt zu Ende. Eine Welt der Liebe, des Schmerzes, der Arbeit und Muße, der Freude und des Leidens. Am Ewigkeitssonntag wird in den Evangelischen Kirchen der Toten gedacht. Ihre Namen werden genannt, oft wird für jedes verloschene Lebenslicht das Licht der Auferstehung entzündet.
Das Totengedenken ist ein Dialog über die Grenze des Lebens hinweg. Doch die Auferstehung der Toten, an die die Christen glauben, wird noch über den inneren Dialog hinausgehen.
Wir sind mit unseren Vorfahren verbunden, nicht nur in der Erinnerung. Sie haben uns geprägt, Lebensentscheidungen getroffen, die immer noch für unseren Weg mitbestimmend sind. Die Vorstellung eines Lebens nach dem Tod ist nicht nur eine religiöse Idee, sondern Realität. Jedes Leben ragt über den eigenen Tod hinaus, hinterlässt sichtbare und unsichtbare Spuren.
Im Brief an die Korinther steht: „Es wird gesät verweslich und wird auferstehen unverweslich. Es wird gesät in Niedrigkeit und wird auferstehen in Herrlichkeit. Es wird gesät in Armseligkeit und wird auferstehen in Kraft.“ Zur Trauer des Abschieds kommt die Erinnerung, zur Erinnerung kommt die Hoffnung, und zur Hoffnung kommt der Dank für die Welt, die in jedem und jeder Einzelnen uns allen geschenkt wird.“
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