
Mit einem umfangreichen Programm luden die katholische und evangelische Pfarrgemeinde Neuhaus zur Langen Nacht der Kirchen ein.
Am Beginn stand eine dreigeteilte Lesung aus Werken von Udo Fellner, dem langjährigen ehemaligen Direktor der Neuen Mittelschule Neuhaus. Udo Fellner lebt heute in Neusiedl/See und widmet sich im Ruhestand ganz dem Schreiben. Dem Motto des Abends Rechnung tragend – „HOFFNUNG“ – war der erste Abschnitt seiner Lesung diesem Thema zuzurechnen, die nächsten beiden der Liebe und dem Glauben. Leider war die Lesezeit auf eine Stunde begrenzt, wir hätten alle gerne noch viel mehr gehört!

Um 21:00 Uhr wechselten wir vom Evangelischen Gemeindesaal in die benachbarte katholische Kirche und lauschten Diakon Willi Brunners Ausführungen zum seligen Carlo Acutis, dem „Influencer Gottes“ oder „Cyber-Apostel“, wie er auch genannt wird. Carlo Acutis, geboren 1991, war bereits als kleines Kind sehr gläubig und bekehrte sowohl seine Mutter als auch einen hinduistischen Hausangestellten zum Katholizismus. Ab dem Alter von 10 Jahren tauchte er in die digitale Welt ein und erstellte Websiten, in denen er alle bekannten eucharistischen Wunder, 136 an der Zahl, katalogisierte und dokumentierte. Carlo Acutis erkrankte an einer aggressiven Form von Leukämie und starb innerhalb von zwei Wochen nach der Diagnose, im Alter von 15 Jahren. Er wurde, seinem Wunsch gemäß, in Assisi beerdigt.
Carlo Acutis wurde 2020 seliggesprochen,, die Heiligsprechung durch Papst Franziskus sollte am 27.04.2025 erfolgen, musste aber aufgrund des Todes des Papstes auf bislang unbestimmte Zeit verschoben werden.

Der zweigeteilte Vortrag von Diakon Brunner wurde musikalisch umrahmt von der katholisch-evangelischen Chorformation „Mühlgraben plus“, deren Darbietung verdienter Applaus folgte.


Nach einer kurzen Stärkung auf dem Kirchplatz – Dank an die katholische Gemeinde! – begaben wir uns wieder in den evangelischen Gemeindesaal, zu den beiden nächsten Programmpunkten, die von Elisabeth Ertl gestaltet wurden: zuerst der Vortrag, der sich mit der Frage beschäftigte, ob der Mensch nun tatsächlich die Krone oder doch eher ein Fehlgriff der Schöpfung sei und im Anschluss daran die Vorstellung des oberösterreichischen Projekts „OTELO“, das sich der Landflucht insofern annimmt, als es die Vernetzung von Menschen fördert, die sich dadurch zur Umsetzung von Projekten verschiedenster Art zusammenfinden, teilweise hobbymäßig, aber auch in der Schaffung von Arbeitsplätzen mündend.

Ja, es war ein langer Abend – aber durchzogen von einem Faden, der sich durch alle Programmpunkte zog und dem Motto entsprach: WIR KÖNNEN HOFFEN
Eine Agape zum Abschluss bot Stärkung und Möglichkeit sich über das an diesem Abend Gehörte auszutauschen. Es war lang nach Mitternacht, als wir uns auf den Heimweg machten…

Hier gibt es noch weitere Bilder: