06.04.2020 – Andacht

In eines Mannes Herzen sind viele Pläne;
aber zustande kommt der Ratschluss des HERRN.
(Sprüche 19,21)

Das ist für mich das Resümee der biblischen Weisheit, ich habe es am Schluss einer Examensarbeit stehen, in einer eigenen Übersetzung:
„Ein Mensch hat viele Pläne im Kopf; aber zustande kommt, was der HERR will.“

Damals war ich ganz „Kopfmensch“, da konnten Pläne nur im Kopf entstehen. Dass auch das Herz etwas in Bewegung setzen will und sich vornimmt, habe ich damals nicht gesehen.

In der Bibel denkt der Mensch mit dem Herzen. Der Kopf hat die Wahrnehmungen, das Herz wertet aus.

„Der Mensch denkt, Gott lenkt“, sagt der Volksmund und im 20. Jahrhundert hat er ergänzt: „Der Mensch dachte, Gott lachte“.

Das Erfahrungswissen sagt auch: Die Pläne des Menschen und der Ratschluss des Höchsten müssen sich nicht widersprechen. Das lässt hoffen.

Gutes Gelingen wünsche ich Ihnen!

05.04.2020 – Palmsonntag

Joh. 12:12-19: „Als am nächsten Tag die große Menge, die aufs Fest gekommen war, hörte, dass Jesus nach Jerusalem käme, nahmen sie Palmzweige und gingen hinaus ihm entgegen und riefen: Hosianna! Gelobt sei, der da kommt in dem Namen des Herrn, der König von Israel! Jesus aber fand einen jungen Esel und ritt darauf, wie geschrieben steht: „Fürchte dich nicht, du Tochter Zion! Siehe, dein König kommt und reitet auf einem Eselsfüllen.“ Das verstanden seine Jünger zuerst nicht; doch als Jesus verherrlicht war, da dachten sie daran, dass dies von ihm geschrieben stand und man so mit ihm getan hatte. Das Volk aber, das bei ihm war, als er Lazarus aus dem Grabe rief und von den Toten auferweckte, rühmte die Tat. Darum ging ihm auch die Menge entgegen, weil sie hörte, er habe dieses Zeichen getan. Die Pharisäer aber sprachen untereinander: Ihr seht, dass ihr nichts ausrichtet; siehe, alle Welt läuft ihm nach.“

Diese Geschichte hat dem Palmsonntag seinen Namen gegeben. Das Volk zieht Jesus mit Palmzweigen entgegen, als er mit seinen Jüngern nach Jerusalem kommt. Eine Portion Neugier ist bei vielen der Grund, Jesus sehen zu wollen. Denn dass er den toten Lazarus wieder lebendig gemacht hat, hat sich in Windeseile herumgesprochen.

Jesus setzt sich auf einen jungen Esel und spielt „Einzug des Königs in die Stadt“. Für die Pharisäer bestätigt das ihr Urteil gegen ihn: die Menschen laufen ihm nach.

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Und die Jünger begreifen nicht, was geschieht. Erst später, nach Ostern, als Jesus sich als der Lebendige zeigt und die Jünger wieder zusammenfinden, entdecken sie, dass sich in diesem Ereignis schon Gottes Handeln andeutet: hier ist Jesus, wie nach deiner Auferstehung, Herr des Handelns. Er spielt nicht nur König, er ist es auch.

Wo bin ich in dieser Geschichte? Ich lehne Jesus nicht ab und möchte deshalb kein Pharisäer sein. Ich bin so wie die Jünger. Sehr ähnlich zur Zeit: Ich verstehe noch nicht, wozu das gut ist mit dem Coronavirus. Was hat Gott damit zu tun? Wie wirkt es auf meinen Glauben? Was ändert sich für unsere Pfarrgemeinde, unsere Kirche?

Ich habe noch keine Antworten. Ich stelle mir diese Fragen und weiß, dass ich ja vieles weiß, was die Jünger noch nicht wussten. Ich weiß, dass der Geist Gottes mich zu guten Antworten führt. Und dass Jesus Christus Herr unseres Lebens ist. Das ist viel.

Es genügt, gelassen zu bleiben, auch wenn manche Fragen zur Zeit ohne Antwort sind.

04.04.2020 – Wunder auf dem Weg 2

Der Evangelist Johannes berichtet über eine außergewöhnliche Geschichte, die sich in dieser Zeit, kurz vor dem Passahfest, um Maria, Martha und Lazarus ereignet. Die drei Geschwister waren schon länger mit Jesus befreundet, und jetzt wird Lazarus schwer krank. Die Schwestern schicken nach Jesus: „Komm bitte bald, denn dein Freund, Lazarus ist schwer krank !“ Jesus lässt sich Zeit – und in dieser Zeit stirbt Lazarus.

Wir, die wir die Geschichte kennen, wissen auch wie sie weitergeht: die beiden Schwestern, Maria und Martha können’s allerdings nicht wissen.

Zeichen und Wunder passieren auf dem Weg Jesu nach Jerusalem. Aber zuvor noch etwas ganz wichtiges:

Als Martha hört, dass Jesus schon fast bei ihnen ist, rennt sie ihm entgegen: „Wenn du da gewesen wärst, wäre mein Bruder nicht gestorben!“ Jesus antwortet: „Er wird auferstehen.“ „Ja, ja,“ – erwidert Martha – „am Jüngsten Tage…“ Ihre Trauer ist groß, sie ist ganz erschüttert von den Ereignissen der letzten Tage, als es mit ihrem Bruder immer schlechter wurde, bis er schließlich starb. Und dann die Beerdigung. Sie hätten ihren Freund, Jesus wirklich gebraucht in dieser Zeit… Jesus versteht die Enttäuschung Marthas, ihre Verzweiflung. „Ich bin die Auferstehung und das Leben,“ – sagt er – „wer an mich glaubt, wird leben, auch wenn er stirbt. Glaubst du das?“

Eine wichtige Frage, auch an uns! Letztlich kommt es darauf an, wie wir diese Frage für uns beantworten. Diese Frage kommt nicht in den ruhigen, entspannten, sorgenfreien Zeiten: Martha kriegt diese Frage in der größten Krise ihres Lebens gestellt! Und auch wir sind gefragt in dieser Passionszeit, in der Mitte einer Pandemie: „Glaubst du das?“ Glaubst du, dass Jesus dein Leben und auch dein Sterben in seinen Händen hält? Dein Leben und die Auferstehung….

Ich stelle es mir so vor, dass Martha eine ganze Weile für Ihre Antwort braucht. Dieses Vertrauen aufzubringen ist viel. „Sie spricht zu ihm: Ja, Herr, ich glaube, dass du der Christus bist, der Sohn Gottes, der in die Welt gekommen ist.“ (Johannes 11,27)

Martha spricht das erste Glaubensbekenntnis, das wir in der Bibel über Jesus finden. Sie wird in diesem Satz ihren Frieden gefunden haben.

Die beiden gehen ins Dorf, Jesus wird erzählt, dass Lazarus schon seit vier Tagen tot ist. Als Jesus sagt, dass Lazarus nicht tot ist, sondern schläft, wird er nur müde belächelt. Seine Bitte, das Grab aufzumachen, wird für ein Sakrileg gehalten. Und doch tun die Menschen, worum er bittet – sie haben Jesus noch nie weinen sehen.

„Lazarus, komm raus!“- ruft Jesus. Alle stehen fassungslos daneben, erst recht, als Lazarus rauskommt… Er lebt!

Es ist ein Zeichen dafür, dass Jesus tatsächlich die Auferstehung bringt. Die Jünger, die das gesehen haben werden es erst nach Ostern verstehen.

03.04.2020 – Kirchenbeitrag 2020

Liebe GemeindebürgerInnen!

Aufgrund der besonders angespannten Situation durch COVID-19, wird die Kirchenbeitragsvorschreibung heuer etwas später ausgeschickt. Es konnten durch die Pfarrgemeindevertretung keine Beschlüsse gefasst werden, daher werden Sie eine Kirchenbeitragsvorschreibung in gleicher Höhe wie im Vorjahr bekommen.

Das Zahlungsziel wird verlängert und es wird auch auf besonders prekäre Situationen Bedacht genommen. Bitte melden Sie sich, wenn der Kirchenbeitrag aufgrund von Arbeitslosigkeit oder ähnlichen Situationen zu hoch berechnet wurde.

Sie können auch gerne in Raten bezahlen.

Die Weiterleitung an den Rechtsanwalt wird entfallen, bitte melden Sie sich trotzdem, wenn Sie einen sehr hohen Rückstand aufweisen, oder den Kirchenbeitrag schon länger nicht eingezahlt haben. Wir sind immer bemüht eine Lösung zu finden.

Für die Pfarrgemeinde ist es wichtig, dass die Kirchenbeiträge bezahlt werden, ansonsten verlieren Sie einen großen Teil der Rückvergütung aus dem zentralen Topf. Wenn die Gemeinde einen bestimmten Durchschnittsbetrag erreicht, bekommt sie 29 % wieder refundiert. Unser aktueller Durchschnittsbetrag weist einen sehr kleinen Polster auf.

Dieses Geld ist aber für die Gemeinde dringend notwendig, um Projekte in der Gemeinde zu verwirklichen. Daher schon jetzt ein großes DANKESCHÖN für Ihren Kirchenbeitrag und gleichzeitig eine große BITTE: überweisen Sie Ihren Kirchenbeitrag rechtzeitig.

Herzlichen Dank – bleiben Sie gesund.