27.05.2020 – Pfarrgarten-Frühjahrsaktion

Wer den grünen Daumen hat, traf sich am 27. Mai zur Pfarrgarten-Frühjahrsaktion, bei der Sträucher geschnitten, Blumenbeete gejätet und der Rasen gedüngt wurde. Das Mähen des Rasens erledigte in gewohnt verlässlicher Manier unsere Küsterin, Christine Hödl. Der gesamte Bereich rund um Kirche und Pfarr-/Gemeindehaus wurde vor dem Pfingstfest auf Vordermann gebracht. Leider konnten wir coronabedingt nicht wie gewohnt feiern…

Ein herzliches Dankeschön jedenfalls an Erwin Schwarzl, Sigrid Joham und Renate Valda für ihren Einsatz!

21.05.2020 – Andacht zu Christi Himmelfahrt

„Bevor Jesus gen Himmel fährt, sagt er seinen Jüngern: Ihr werdet die Kraft des Heiligen Geistes empfangen, der auf euch kommen wird, und werdet meine Zeugen sein.“ (Apostelgeschichte 1,8)

Ihr Jünger Jesu, ihr Christen heute, ihr sollt auf den Heiligen Geist warten –  und er wird kommen. Er wird euch Kraft geben und dann werdet ihr zeigen, dass ihr zu mir gehört.

Wir verfügen nicht über Gottes Geist. Wir vertrauen darauf, dass er wirkt und unter uns, in unserer Gemeinde, seine Kraft entfaltet. Es gibt Zeiten, in denen man nicht sicher ist, ob er da ist und Menschen ergreift. Dann heißt es, sich wieder an die Jünger damals auf dem Berg in der Nähe von Jerusalem zu erinnern. Jesus lässt seine Leute zurück, er selbst ist nicht mehr da, an seiner Stelle ist unsichtbar und wirksam der Heilige Geist.

Das nehme ich als wichtigen Gedanken für den Feiertag Christi Himmelfahrt: Geduldig warte ich auf den Geist, in seiner Kraft  möchte ich leben,  und von ihm reden. Was soll von ihm geredet werden? Was Jesus geredet und gelebt hat.

20.05.2020 – Andacht zur Tageslosung

„Der Gerechte erkennt die Sache der Armen. “ (Sprüche 29,7)

Nicht immer haben die Armen Recht. Das wäre zu einfach. Aber wenn sie im Recht sind, können sie es oft nicht durchsetzen. Das war vor über zweitausend Jahren noch deutlicher als heute, wo die Justiz bei uns als eigene und unabhängige Staatsgewalt angesehen wird. Damals galten Richter oft als käuflich.

Und weil die Armen eher um ihr Recht gebracht werden als die Wohlhabenden, sollen die Gerechten (also die, die Gottes Willen für die Welt tun wollen) darauf achten. 

Es ist nur folgerichtig, dass Jesus Christus in Gestalt der Armen (Hungernden, Heimatlosen, Entrechteten) zu finden ist, wie der Evangelist Matthäus erzählt (Kapitel 25). 

Gott sieht auf die Geringen. Er sieht auch auf dich und mich. Aber wer nicht zu den Armen gehört, schaut nach Gottes Willen nicht an ihnen vorbei, sondern achtet auf sie und ihre Not. Da geht es einfach um den Blick,  mit dem wir auf unsere Mitmenschen schauen.

19.05.2020 – Andacht zur Tageslosung

„So kehrt nun um von euren bösen Wegen. Warum wollt ihr sterben?“ (Hesekiel 33,11)

Steht es so schlimm um uns? Sterben ist angedroht, wenn keine Umkehr erfolgt.

Dabei steht vorher im selben Vers, dass der HERR spricht, er wolle nicht den Tod des Gottlosen.

Was ist da los? Hesekiel hat etwas Neues, für das Alte Testament geradezu Revolutionäres: Nicht mehr das gesamte Volk trägt Verantwortung, auch nicht, stellvertretend fürs Ganze, der König. Israel ist verstreut, einen König gibt es nicht mehr. 

Nun kommt es auf den Einzelnen an. Er hat den Willen Gottes – niemand soll verloren gehen – umzusetzen und auf den anderen zu achten. Das wäre die Umkehr, die Gott fordert. Anderenfalls droht der Tod.

Die Drohung zu sterben ist für uns nach Christi Tod und seiner Auferstehung nicht mehr erforderlich. Dennoch: Jeder ist für sein Tun verantwortlich, aus der Nummer kommt niemand mehr raus.

16.05.2020 – Andacht über Joseph in Ägypten

(M)eine Novelle

Die Bibel erzählt im 1. Mosebuch in den Kapiteln 37 bis 50 die Josephsgeschichte. Eine meiner Lieblingsgeschichten. Wie eine kleine Novelle. Der Erzählfaden ist gut durchkomponiert, sie wirkt fast modern – denn von Gott ist kaum die Rede. In den Träumen spricht er. Und er führt geheimnisvoll das Geschick des Helden Joseph. Aber das scheint erst am Schluss auf.

Manchmal fatal gut erzählt: Wie Joseph als rechte Hand des Pharao seine Brüder als Bittsteller empfängt, sie ihn nicht erkennen und er sich zur Seite wendet, weil er weinen muss. Das rührt mich schon.

Und als alle fröhlich vereint in Ägypten leben und die Brüder nach dem Tod des Vaters die Angst haben, nun könne sich Joseph bitter rächen für das Ungemach, das sie ihm bereitet haben: Da kommt durch seinen Mund die theologische Deutung: „Ihr gedachtet es böse mit mir zu machen, aber Gott gedachte es gut zu machen.“ (1. Mose 50,20) Nicht viel mehr. „Er tröstete sie und redete freundlich mit ihnen.“ (Vers 21)

Ich erzähle diese Geschichte leidenschaftlich gern in der 1./2. Klasse. Denn der Schluss ist wie ein Teil meiner eigenen Geschichte.

wie Joseph geführt

von Gott gar keine Rede

und trotzdem ganz nah

Lesen Sie ruhig nach, diese Geschichte ist nicht nur etwas für Kinder!