08.04.2020 – Andacht

DER ESEL

Ich denke an das Tier, das die Jünger ausborgen, damit Jesus nach Jerusalem einziehen kann. Stellen Sie sich vor, jemand käme auf Ihren Hof gelaufen, und würde Ihr Auto starten! Sie würden natürlich hinlaufen und ganz empört „Was tun Sie denn da?“ rufen. Ob Ihnen die Antwort „Der Herr braucht sie.“ gefallen würde, sei dahingestellt.  Über den Eigentümer des Esels in der Palmsonntagsgeschichte erfahren wir nicht, wie er darüber dachte, nur dass Jesus sein Tier bekommen hat.

So konnte Jesus nach Jerusalem einziehen, als der Friedenskönig. Er war ganz der Gegensatz von den „großen Herrn“, von den Königen und Heeresführern, die das Volk sonst so kannte; seien es römische oder jüdische Herrschaften. Und anders als bei diesen,  war das Jubeln des Volkes nicht bestellt sondern echt.

Als Zeichen für das ganz andere war der Esel da. Ich glaube, dem Eigentümer ist es nicht leicht gefallen, sein Tier herzugeben – und doch hat er es getan. Jesus hat ihn und sein großzügiges Herz an dieser Stelle gebraucht.

Ich frage mich manchmal, ob wir auch so einen „Esel“ haben, den Jesus manchmal bräuchte. Ich denke dabei nicht unbedingt an das Auto, sondern an Sachen, die in einer gewissen Situation nur wir machen können.

07.04.2020 – Ostern zuhause – Anleitungen für Hausandachten

Anleitungen mit Gebeten, Meditationen und Musik

Wien (epdÖ) – Wissen Sie schon, wie Sie heuer in Zeiten der Coronakrise Ostern feiern? Mit TV-Gottesdienst oder einem der vielen Streams aus den österreichischen Pfarrgemeinden? Vielleicht wollen Sie aber auch im kleinen Kreis oder auch allein eine eigene Hausandacht feiern. Dazu hat die Evangelische Kirche in Österreich ein umfassendes Materialienpaket geschnürt und auf der Website evang.at/Ostern2020 zur Verfügung gestellt.

Das Angebot umfasst Anleitungen für Hausandachten für den Karfreitag und den Ostersonntag mit Gebeten, Meditationen und Musik. „Weder am Karfreitag noch am Ostersonntag können in unseren Pfarrgemeinden Gottesdienste mit der Gemeinde gefeiert werden. Dennoch wollen wir miteinander verbunden bleiben“, betont Bischof Michael Chalupka den besonderen Charakter des diesjährigen Osterfests. „Wir feiern zu Hause, wissen uns aber im Gebet miteinander und mit allen Christinnen und Christen weltweit verbunden.“

https://evang.at/ostern-2020-feiern-sie-trotz-corona-mit-hausandachten/

Weitere Termine/Sendeplätze medialer Gottesdienste:

06.04.2020 – Andacht

In eines Mannes Herzen sind viele Pläne;
aber zustande kommt der Ratschluss des HERRN.
(Sprüche 19,21)

Das ist für mich das Resümee der biblischen Weisheit, ich habe es am Schluss einer Examensarbeit stehen, in einer eigenen Übersetzung:
„Ein Mensch hat viele Pläne im Kopf; aber zustande kommt, was der HERR will.“

Damals war ich ganz „Kopfmensch“, da konnten Pläne nur im Kopf entstehen. Dass auch das Herz etwas in Bewegung setzen will und sich vornimmt, habe ich damals nicht gesehen.

In der Bibel denkt der Mensch mit dem Herzen. Der Kopf hat die Wahrnehmungen, das Herz wertet aus.

„Der Mensch denkt, Gott lenkt“, sagt der Volksmund und im 20. Jahrhundert hat er ergänzt: „Der Mensch dachte, Gott lachte“.

Das Erfahrungswissen sagt auch: Die Pläne des Menschen und der Ratschluss des Höchsten müssen sich nicht widersprechen. Das lässt hoffen.

Gutes Gelingen wünsche ich Ihnen!

05.04.2020 – Palmsonntag

Joh. 12:12-19: „Als am nächsten Tag die große Menge, die aufs Fest gekommen war, hörte, dass Jesus nach Jerusalem käme, nahmen sie Palmzweige und gingen hinaus ihm entgegen und riefen: Hosianna! Gelobt sei, der da kommt in dem Namen des Herrn, der König von Israel! Jesus aber fand einen jungen Esel und ritt darauf, wie geschrieben steht: „Fürchte dich nicht, du Tochter Zion! Siehe, dein König kommt und reitet auf einem Eselsfüllen.“ Das verstanden seine Jünger zuerst nicht; doch als Jesus verherrlicht war, da dachten sie daran, dass dies von ihm geschrieben stand und man so mit ihm getan hatte. Das Volk aber, das bei ihm war, als er Lazarus aus dem Grabe rief und von den Toten auferweckte, rühmte die Tat. Darum ging ihm auch die Menge entgegen, weil sie hörte, er habe dieses Zeichen getan. Die Pharisäer aber sprachen untereinander: Ihr seht, dass ihr nichts ausrichtet; siehe, alle Welt läuft ihm nach.“

Diese Geschichte hat dem Palmsonntag seinen Namen gegeben. Das Volk zieht Jesus mit Palmzweigen entgegen, als er mit seinen Jüngern nach Jerusalem kommt. Eine Portion Neugier ist bei vielen der Grund, Jesus sehen zu wollen. Denn dass er den toten Lazarus wieder lebendig gemacht hat, hat sich in Windeseile herumgesprochen.

Jesus setzt sich auf einen jungen Esel und spielt „Einzug des Königs in die Stadt“. Für die Pharisäer bestätigt das ihr Urteil gegen ihn: die Menschen laufen ihm nach.

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Und die Jünger begreifen nicht, was geschieht. Erst später, nach Ostern, als Jesus sich als der Lebendige zeigt und die Jünger wieder zusammenfinden, entdecken sie, dass sich in diesem Ereignis schon Gottes Handeln andeutet: hier ist Jesus, wie nach deiner Auferstehung, Herr des Handelns. Er spielt nicht nur König, er ist es auch.

Wo bin ich in dieser Geschichte? Ich lehne Jesus nicht ab und möchte deshalb kein Pharisäer sein. Ich bin so wie die Jünger. Sehr ähnlich zur Zeit: Ich verstehe noch nicht, wozu das gut ist mit dem Coronavirus. Was hat Gott damit zu tun? Wie wirkt es auf meinen Glauben? Was ändert sich für unsere Pfarrgemeinde, unsere Kirche?

Ich habe noch keine Antworten. Ich stelle mir diese Fragen und weiß, dass ich ja vieles weiß, was die Jünger noch nicht wussten. Ich weiß, dass der Geist Gottes mich zu guten Antworten führt. Und dass Jesus Christus Herr unseres Lebens ist. Das ist viel.

Es genügt, gelassen zu bleiben, auch wenn manche Fragen zur Zeit ohne Antwort sind.