„Lasst uns gehen, den HERRN anzuflehen und zu suchen den HERRN Zebaoth; wir wollen mit euch gehen.“ (Sacharja 8,21)
In der Zürcher Übersetzung lautet der Vers: „Lasst uns
hingehen, um das Angesicht des HERRN zu besänftigen und um den HERRN der
Heerscharen zu suchen! Auch ich will gehen!“
Hier können wir sehen, wie unterschiedlich ein biblischer
Text übersetzt werden kann. Ich glaube nicht, dass eine betende Gemeinde Gott
besänftigen kann (sofern sie das überhaupt muss). Es macht jedoch die Stimmung
deutlich, in der der Prophet Sacharja die Gemeinde sieht.
Zwei Dinge sprechen für die Zürcher Übersetzung:
Zum einen spricht hier ein Ich, kein Wir. Zur Zeit erfahre
ich die Gemeinde als Summe vieler Ichs. Ein Wir im gemeinsamen Gottesdienst ist
uns verwehrt.
Das Zweite hat für mich das größte Gewicht: „auch ich!“ Ich
möchte mit dabei sein. Ich will nicht nur zuschauen. Bei einem Wir kann ich
versuchen, mich hinter dem Rücken der anderen zu verstecken. (Es wird mir zwar
nicht gelingen, da das vor Gott nicht verborgen bleibt.) „Auch ich will
gehen“: Ich gehöre dazu, es ist meine Verantwortung, die möchte ich
nutzen, um mit Gott zu beten. Es sind nicht die feinen Worte, sondern die
Bewegungen des Herzens, die Gott wichtig sind.
Nur Mut!